Das Qualitätsmanagement im MES stellt sicher, dass Prozess- und Produktqualität nicht nur geprüft, sondern auch lückenlos dokumentiert und nachvollziehbar wird.
Laut VDI 5600 gehört dieser Funktionsbereich zu den zentralen Aufgaben eines MES – er verknüpft Shopfloor-Daten mit Qualitätssicherung und kontinuierlicher Verbesserung.
Das Qualitätsmanagement im MES sorgt für Echtzeit-Transparenz über qualitätsrelevante Daten aus Maschinen, Aufträgen und Materialien.
So können Abweichungen früh erkannt, Ausschuss und Nacharbeit reduziert und branchenspezifische Normen eingehalten werden.
Das MES fungiert dabei als digitales Rückgrat der Qualitätssicherung: Es verknüpft Prüfergebnisse, Prozessdaten und Rückverfolgbarkeit in einem konsistenten System.
Prüfplanung und Prüfauftragsverwaltung – Definition von Prüfmerkmalen, Häufigkeiten und Stichprobenregeln
Erfassung von Qualitätsdaten in Echtzeit – direkte Anbindung von Messmitteln, Sensorik oder manueller Eingabe
Statistische Prozesskontrolle (SPC) – laufende Überwachung der Prozessstabilität über Regelkarten und Toleranzgrenzen
Abweichungs- und Fehlermanagement – automatische Benachrichtigungen und Workflows bei Grenzwertverletzungen
Verwaltung von Nacharbeit, Reklamationen und Ausschuss – Integration mit Auftrags- und Materialdaten zur Ursachenanalyse
Traceability und Genealogie – vollständige Verknüpfung von Seriennummern, Chargen, Werkzeugen und Prozessparametern
Weniger Ausschuss und Nacharbeit durch frühzeitige Abweichungserkennung
Geringerer Audit-Aufwand dank digitaler, zentraler Qualitätsdokumentation
Schnellere Ursachenanalyse durch Verknüpfung von Prozess- und Prüfdaten
Bessere Compliance mit ISO 9001, IATF 16949 u. a. Standards
Höhere Kundenzufriedenheit durch nachvollziehbare und stabile Qualität
Ein Automobilzulieferer integriert die Qualitätsdatenerfassung direkt in das MES.
Alle Prüf- und Prozessdaten werden automatisch den Aufträgen und Chargen zugeordnet.
Ergebnis: 25 % weniger Ausschuss, vollständige Rückverfolgbarkeit innerhalb weniger Minuten und deutlich geringerer Aufwand bei Audits.
Das Qualitätsmanagement arbeitet eng mit weiteren MES-Bereichen zusammen:
So entsteht ein durchgängiger Regelkreis von Erkennung bis Korrektur.
Das MES-Qualitätsmanagement sorgt dafür, dass Produktionsqualität messbar, nachvollziehbar und kontinuierlich verbessert wird.
Durch die Integration von Prozess-, Material- und Auftragsdaten bildet es die Grundlage für Null-Fehler-Produktion und operative Exzellenz.