Die DIN EN ISO 10012 ist eine internationale Norm, die Anforderungen an ein Messmanagementsystem (MMS) in Organisationen definiert. Sie dient dazu, die Zuverlässigkeit, Genauigkeit und Rückverfolgbarkeit von Messergebnissen sicherzustellen – zentrale Voraussetzungen für ein wirksames Qualitätsmanagement und stabile Produktionsprozesse.
Die Norm unterstützt Unternehmen dabei, Messprozesse zu standardisieren, Fehlerquellen zu minimieren und die Qualität von Produkten und Dienstleistungen langfristig zu sichern. Sie schließt die Lücke zwischen operativem Qualitätsmanagement (z. B. ISO 9001) und der technischen Umsetzung präziser Messungen.
Messprozesse:
Organisationen müssen einen klar strukturierten Ansatz für Planung, Durchführung und Bewertung von Messungen festlegen.
Messmittelmanagement:
Auswahl, Kalibrierung, Verifizierung und regelmäßige Überwachung aller eingesetzten Messmittel müssen dokumentiert und nachvollziehbar sein.
Messunsicherheit:
Die Unsicherheit jeder Messung ist zu bestimmen, zu bewerten und in Qualitätsentscheidungen einzubeziehen.
In der industriellen Fertigung – insbesondere in der Automobil- und Medizintechnik – ist die ISO 10012 ein zentraler Bestandteil des Qualitätsmanagements. Sie schafft die Grundlage für reproduzierbare Messungen, Prozessfähigkeit und Audit-Sicherheit.
Ein MES (Manufacturing Execution System) unterstützt die Umsetzung der ISO 10012, indem es Mess- und Prozessdaten automatisiert erfasst, dokumentiert und analysiert. Abweichungen, Kalibrierintervalle und Prüfmittelstatus werden digital überwacht, wodurch die Rückverfolgbarkeit und Compliance sichergestellt werden. So wird die Norm praxisnah im laufenden Produktionsprozess verankert – ohne zusätzlichen Verwaltungsaufwand.
Die DIN EN ISO 10012 ist die Leitnorm für ein sicheres Messmanagement. In Verbindung mit digitalen Lösungen wie einem MES-System bildet sie die Grundlage für verlässliche Messungen, kontinuierliche Prozessverbesserung und zertifizierte Qualitätssicherung.