Die Erfassung der Overall Equipment Effectiveness (OEE) ist längst ein Standardinstrument zur Messung von Effizienz, Auslastung und Verlusten in der Produktion. Doch mit dem technologischen Wandel hin zu Cloud-Architekturen verändert sich auch die Kostenstruktur.
2026 wird OEE-Erfassung nicht mehr als isolierte Software betrachtet, sondern als Teil einer integrierten Datenplattform – mit klar kalkulierbaren, laufenden Kosten statt hoher Einmalinvestitionen.
Traditionell wurde OEE über lokale Systeme (BDE/MDE) oder manuelle Excel-Tabellen erhoben.
Inzwischen setzen sich Cloud-basierte MES-Systeme durch, die Maschinendaten automatisch erfassen und OEE-Kennzahlen in Echtzeit berechnen.
Der Unterschied liegt weniger in der Methodik als in der Wirtschaftlichkeit:
Manuelle OEE-Erfassung in Excel erfolgt überwiegend händisch und bleibt anfällig für Fehler. Der Implementierungsaufwand ist gering, ebenso die Datentiefe, doch der Zeitverlust ist hoch und verursacht indirekt erhebliche Kosten. Klassische On-Premises-MES-Lösungen bieten zwar eine hohe Datentiefe, erfordern jedoch komplexe Projekte, intensiven IT-Aufwand und hohe Anfangsinvestitionen von etwa 30.000 bis 150.000 Euro zuzüglich laufender Wartung.
Ein Cloud-MES dagegen ist vorkonfiguriert, schnell einführbar und benötigt kaum IT-Ressourcen. Die Datentiefe ist ebenso hoch wie bei On-Prem, die Kostenstruktur jedoch planbar: typischerweise 500 bis 1.500 Euro pro Monat.
Bis 2026 dürfte der Großteil neuer OEE-Projekte in der Cloud laufen – vor allem wegen geringerer Einstiegskosten, schnellerer Verfügbarkeit und besserer Skalierbarkeit.
Die Gesamtkosten für OEE-Erfassung ergeben sich im Wesentlichen aus vier Komponenten:
Maschinendatenerfassung (Sensorik, Schnittstellen, Gateways)
Softwarelizenz bzw. Subscription-Modell
Implementierung / Integration
Betrieb und Datenpflege
Während Sensorikpreise und Integration dank Standardprotokollen wie OPC UA oder MQTT sinken, verschiebt sich der Schwerpunkt hin zu Software-as-a-Service-Gebühren – transparent, monatlich, planbar.
Die Wirtschaftlichkeit eines OEE-Systems bemisst sich nicht an den Lizenzkosten, sondern an der erzielten Produktivität.
Ein realistischer ROI entsteht, wenn:
In der Praxis liegt die Amortisationszeit moderner Systeme häufig unter sechs Monaten, weil Produktionsverluste schneller sichtbar und behebbar werden.
Cloud-MES-Systeme reduzieren den Investitionsbedarf deutlich:
Die Kosten verlagern sich von einmaligen CAPEX zu planbaren OPEX.
Damit wird OEE-Erfassung auch für mittelständische Unternehmen finanzierbar, die bislang aus Budgetgründen auf Insellösungen gesetzt haben.
Bis 2026 ist zu erwarten:
OEE-Erfassung wird so zu einem operativen Bestandteil der Produktionssteuerung, nicht länger zu einem separaten IT-Projekt.
Die Frage „Was kostet OEE-Erfassung?“ lässt sich 2026 nur noch im Kontext der Gesamteffizienz beantworten.
Nicht die Lizenzgebühr entscheidet über Wirtschaftlichkeit, sondern der Grad der Integration, Datenqualität und Umsetzungsfähigkeit.
Cloud-MES-Systeme senken die Einstiegskosten, schaffen Transparenz und ermöglichen es, OEE-Daten ohne großen Aufwand in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess einzubinden.