Manufacturing Glossar zu OEE, MES & Produktion – SYMESTIC

Data Transparency in der Fertigung: Grundlage für datengesteuerte Entscheidungen

Geschrieben von Symestic | Dec 19, 2025 10:36:59 AM

Was bedeutet Data Transparency?

Data Transparency (Datentransparenz) beschreibt die Fähigkeit, alle relevanten Produktionsdaten vollständig, korrekt und verständlich verfügbar zu machen – in Echtzeit und im richtigen Kontext.

Konkret heißt das:

  • Daten aus Maschinen, Linien und Prüfmitteln werden automatisch erfasst.
  • Sie sind eindeutig einem Auftrag, Produkt, Material, Zeitraum, Arbeitsplatz, Werker zugeordnet.
  • Sie sind über Dashboards, Reports und Schnittstellen abrufbar – ohne manuelle Excel-Bastelei.

Data Transparency ist damit die unverhandelbare Basis für jeden „Digital Shopfloor“, Manufacturing Visibility und ernsthaftes KPI-Monitoring. Ohne saubere Datentransparenz bleibt jede Industrie-4.0-Initiative Kosmetik.

Warum Data Transparency die Grundlage für datengesteuerte Entscheidungen ist

„Datengesteuerte Entscheidungen“ sind nur so gut wie die Daten dahinter. Typische Probleme ohne echte Data Transparency:

  • Inseln: Maschinenlog, Schichtbuch, Excel, ERP – alles getrennt.

  • Intransparenz: niemand weiß sicher, welche Zahlen „die Wahrheit“ sind.

  • Verzögerung: Kennzahlen kommen Tage später aus manuellen Auswertungen.

Mit Data Transparency wird das umgedreht:

  • Eine Datenbasis, mehrere Sichten
    Ein konsistenter Datenpool, aus dem unterschiedliche Rollen (Werker, Schichtleiter, Produktion, Qualität, Management) ihre jeweils passende Sicht ziehen.

  • Aktuelle statt historische Entscheidungen
    Entscheidungen basieren auf Live-Daten oder zumindest tagesaktuellen KPIs, nicht auf Monatsreports.

  • Nachvollziehbarkeit & Traceability
    Jede Kennzahl ist bis zum Rohdatensatz und zur Ursache rückverfolgbar. Das ist für KVP, Reklamationsmanagement und Audits entscheidend.

Data Transparency ist damit kein „Nice-to-have“, sondern die Voraussetzung, damit überhaupt sinnvoll über OEE, Lean, OPEX, Cost-per-Part oder Liefertermintreue gesprochen werden kann.

Data Transparency und KPI-Monitoring

KPI-Monitoring ohne Data Transparency führt zu Dashboard-Fassade ohne Substanz. Im Manufacturing-Kontext geht es typischerweise um:

  • OEE (Overall Equipment Effectiveness)
    Verfügbarkeit, Leistung, Qualität – sauber getrennt und durch Daten belegbar.

  • First Pass Yield (FPY) & Scrap
    Wie viele Teile laufen direkt gut durch? Wo entsteht Ausschuss, wo Nacharbeit?

  • Durchsatz & Durchlaufzeit
    Wie viele Teile pro Stunde / Schicht? Wo entstehen Wartezeiten und Engpässe?

  • Störgründe & Rüstzeiten
    Warum steht die Anlage? Wie viel Zeit geht für Rüsten, Störungen, Materialsuche drauf?

Data Transparency bedeutet hier:

  • Rohdaten (Signale, Zähler, Meldungen) sind vollständig erfasst.

  • Sie sind mit Kontextdaten verknüpft (Auftrag, Produkt, Schicht, Werker).

  • KPIs werden automatisch berechnet und konsistent definiert (kein „OEE pro Werk nach eigener Formel“).

Erst dann wird KPI-Monitoring zu einem belastbaren Steuerungsinstrument – statt zu einem Excel-Wettbewerb zwischen Abteilungen.

Bausteine von Data Transparency im Shopfloor

Wesentliche Komponenten, damit Data Transparency funktioniert:

  1. Automatisierte Datenerfassung

    • Maschinen- und Prozessdaten (Zyklen, Stückzahlen, Stillstände, Prozesswerte).

    • Qualitätsdaten (Prüfergebnisse, Messwerte, Fehlertypen).

    • Manuelle Daten (Störgründe, Kommentare, Schichtinfos) in strukturierter Form.

  2. Kontext & Datenmodell

    • Klare Zuordnung zu Aufträgen, Materialnummern, Kunden, Linien, Schichten.

    • Einheitliche Stammdaten (Artikel, Arbeitspläne, Ressourcen).

    • Eindeutige IDs für Teile, Lose, Seriennummern.

  3. Zentrale Datenplattform

    • Ein System, das Shopfloor-Daten zusammenführt, speichert und versioniert.

    • Rollenbasierter Zugriff und konsistente KPI-Definitionen.

  4. Dashboards, Reports & Schnittstellen

    • Echtzeit-Visualisierung für den Shopfloor.

    • Standardreports für Controlling, Qualität, Management.

    • APIs/Schnittstellen zu ERP, QMS, BI-Tools.

Rolle von Cloud-MES: Data Transparency als Produktstandard

Ein Cloud-MES ist in der Praxis der schnellste Weg zu echter Data Transparency:

  • Es bindet Maschinen, Linien, Prüfmittel und manuelle Eingaben an.

  • Es kennt Auftrags-, Material- und Stammdaten aus dem ERP.

  • Es berechnet Kennzahlen wie OEE, FPY, Scrap anhand eines konsistenten Regelwerks.

  • Es stellt Dashboards und Analysen über den Browser bereit – auch standortübergreifend.

Damit wird Data Transparency nicht als „Custom-Projekt“ pro Werk gebaut, sondern als standardisierter Service bereitgestellt:

  • Einheitliche KPIs über Werke hinweg.

  • Geringerer IT-Overhead durch SaaS-Modell.

  • Schnelle Rollouts auf weitere Linien / Standorte.

Data Transparency mit SYMESTIC

Für SYMESTIC als Cloud-MES-Panbieter ist Data Transparency ein zentrales Versprechen:

  • Echtzeit-Transparenz im Digital Shopfloor
    Live-Status, OEE, Stückzahlen, Stillstände pro Linie/Maschine/Schicht – inkl. Drilldown bis auf Auftrags- und Teil-Ebene.

  • Integriertes KPI-Monitoring
    Standardisierte Kennzahlen (OEE, FPY, Scrap, Durchsatz) sind Teil des Systems, nicht Projektarbeit.
    Damit wird erkennbar, wo Wert verloren geht – pro Werk, Linie, Produkt oder Kunde.

  • Verknüpfung mit Manufacturing Visibility & Process Automation
    Data Transparency ist kein Selbstzweck: Sie speist Manufacturing Visibility (Dashboards, KPIs) und Manufacturing Process Automation (ereignisbasierte Workflows).

So wird Data Transparency von SYMESTIC zum Fakten-Layer: alle weiteren Themen – Digital Shopfloor, OEE-Programme, Lean-Initiativen, papierloser Shopfloor – bauen auf dieser sauberen, konsistenten Datenbasis auf.

Pragmaticher Einstieg in Data Transparency

Sinnvoller Startpunkt:

  1. Ziel-KPIs definieren: z. B. OEE, Scrap, FPY, Stillstandsminuten pro Schicht.

  2. Pilotlinie wählen: hohe Volumina oder hohe Verluste.

  3. Datenfluss aufsetzen: Maschinenanbindung, Auftrag-/Materialkontext, manuelle Events.

  4. Dashboards & Reports aufsetzen: wenige, aber relevante Sichten für die Rollen vor Ort.

  5. Regelmäßig nutzen: tägliche/wochentliche Shopfloor-Meetings konsequent auf diese Daten stellen.

Ab dann ist Data Transparency kein Buzzword mehr, sondern ein messbarer Wettbewerbsvorteil – und das Fundament, auf dem der komplette Digital-Shopfloor-Cluster von SYMESTIC steht.