Manufacturing Glossar zu OEE, MES & Produktion – SYMESTIC

Digital Shopfloor: Echtzeit-Transparenz & Steuerung mit Cloud-MES

Geschrieben von Symestic | Dec 19, 2025 10:30:41 AM

Was bedeutet „Digital Shopfloor“?

Der Begriff Digital Shopfloor beschreibt den digitalisierten Fertigungsbereich, in dem:

  • Maschinendaten, Prozesswerte und Qualitätsdaten in Echtzeit erfasst werden,
  • diese Daten mit Aufträgen, Materialien und Mitarbeitern verknüpft sind,
  • und der Shopfloor über Dashboards, KPIs und Workflows aktiv gesteuert wird – nicht mehr über Papier, Zurufe und Bauchgefühl.

Oft wird auch von Digital Shopfloor Management gesprochen: Methoden und Software, die die Produktion am Ort der Wertschöpfung digital überwachen, steuern und kontinuierlich verbessern.

Warum ist der Digital Shopfloor ein zentrales Industrie-4.0-Thema?

Ohne digitalen Shopfloor bleiben typische Pain Points bestehen:

  • geringe Transparenz über Stillstände, Auslastung und Qualität,
  • papiergetriebene Prozesse und manuelle Datenerfassung,
  • verzögertes Reporting, verspätete Reaktion auf Störungen,
  • hohe Aufwände für KPI-Tracking und Audit-Vorbereitung.

Ein Digital Shopfloor adressiert genau diese Punkte:

  • Echtzeit-Transparenz: Status von Maschinen, Linien, Aufträgen und Qualität ist jederzeit sichtbar. 

  • Papierloser Shopfloor: Arbeitsanweisungen, Checklisten, Prüfpläne, Schichtberichte laufen digital.

  • Datengestützte Entscheidungen: OEE, FPY, Scrap, Störgründe und Durchlaufzeiten sind objektiv messbar und vergleichbar.

Damit wird der Digital Shopfloor zur Basis für Lean/OPEX, Energieeffizienz, Traceability und verlässliche Liefertermine.

Bausteine eines Digital Shopfloor

Ein Digital Shopfloor ist kein einzelnes Tool, sondern ein Zusammenspiel mehrerer Komponenten:

1. Datenerfassung & Konnektivität

  • Anbindung von Maschinen, SPS, Robotern, Testständen, Sensoren (z. B. via OPC UA, Feldbus, IoT-Gateways).
  • Erfassung von Stückzahlen, Stillständen, Prozesswerten (Temperaturen, Drücke, Drehmomente, Zeiten).
  • Erfassung manueller Events: Störgründe, Qualitätsentscheidungen, Schichtwechsel, Kommentare.

Ohne robuste, standardbasierte Anbindung bleibt der Digital Shopfloor Stückwerk.

2. Dashboards & KPIs (Manufacturing Visibility)

  • Rollenbasierte Dashboards für Werker, Schichtleitungen, Produktion, Qualität, Management.
  • KPIs wie OEE, Verfügbarkeit, Leistung, Qualität, FPY, Scrap, WIP, Durchlaufzeiten, Energiekennzahlen.
  • Drilldown von Werk- und Linienübersichten bis zum einzelnen Segment, Auftrag oder Teil.

Das ist der Kern von Manufacturing Visibility: jede Entscheidung stützt sich auf aktuelle Shopfloor-Daten, nicht auf Excel-Stände von letzter Woche.

3. Digitale Arbeitsanweisungen (Digital Work Instructions)

  • Schritt-für-Schritt-Anleitungen mit Text, Bildern, ggf. Videos.
  • Variantenlogik und Pflichtprüfungen (OK/NOK, Messwerte, Fotos, Unterschriften).
  • Direkte Verknüpfung mit Auftrag, Produkt, Version und Qualitätsstatus.

Das reduziert Fehler in Montage und manuellen Prozessen, verkürzt Einarbeitung und ermöglicht einen papierlosen Shopfloor.

4. Workflow-Automatisierung (Manufacturing Process Automation)

  • Ereignisbasierte Workflows: Störung, Grenzwertverletzung, NOK-Teil → automatische Sperre, Rework-Auftrag, Eskalation.
  • Automatisierte Auftragsfreigabe, Materialprüfungen, Programmwechsel, Rework- und Scrap-Handling.
  • Verknüpfung mit Instandhaltung (condition- oder eventbasierte Wartung).

Damit wird der Digital Shopfloor von einer Visualisierung zu einem steuernden System.

Rolle von Cloud-MES im Digital Shopfloor

Ein Cloud-MES bildet den Backbone des Digital Shopfloor:

  • bündelt Daten aus Shopfloor, Qualität, Energie, Personal und Logistik,
  • berechnet Kennzahlen, stellt Dashboards bereit,
  • bietet Workflows, Alarmierung und Reporting,
  • integriert sich in ERP, QMS, Instandhaltung.

Gegenüber klassischem On-Premises-MES bringt Cloud-MES:

  • schnellere Implementierung (Wochen statt Monate),
  • geringeren IT-Overhead (SaaS, Updates inbegriffen),
  • einfache Skalierung auf weitere Linien und Werke.

Digital Shopfloor mit SYMESTIC

SYMESTIC ist eine Cloud-MES-Plattform, die genau diese Digital-Shopfloor-Bausteine standardisiert bereitstellt – mit Fokus auf mittelständische, diskrete Fertigung.

Relevante Aspekte:

  • Papierlose Fabrik & Transparenz
    Standard-Use-Cases „Papierlose Fabrik“, „Transparenz und Monitoring“, „Produktions-Kennzahlen“ und „Fertigungs-Auftragssteuerung“ adressieren direkt die typischen Pains: Papierprozesse, geringe Transparenz, KPI-Chaos.

  • Shopfloor-Management & OEE
    OEE-Berechnung, Stillstands- und Alarm-Analyse, ANDON-Boards, Shopfloor-Management-Views – inklusive messbarer Effekte wie reduzierten Ausfallzeiten und schnellerem Reporting.

  • Modulare Monitoring- & Analysefunktionen
    Line/Segment/Order-Monitor, OEE-, Scrap-, Rework- und Process-Analyzer bilden das analytische Fundament des Digital Shopfloor.

  • Skalierbare Architektur
    ISA-95-basierte, modulare Architektur, mehrsprachfähig, Cloud-basiert – ausgelegt auf Mehrwerksstrukturen mit 1–6 Werken im DACH-Mittelstand.

Einstieg in den Digital Shopfloor: pragmatischer Fahrplan

Für mittelständische Werke bewährt sich ein schrittweiser Ansatz:

  1. Zielbild klären: Transparenz, OEE, Papierfreiheit, Traceability – welche 2–3 Kennzahlen sollen sich in 6–12 Monaten messbar verbessern?

  2. Pilotlinie wählen: Linie mit hohem Volumen oder hohen Verlusten, klaren Verantwortlichen und Veränderungsbereitschaft.

  3. Minimal-Set umsetzen:

  • Echtzeit-MDE/BDE,
  • OEE- und Stillstandsdashboards,
  • erste digitale Arbeitsanweisungen,
  • 2–3 automatisierte Workflows (z. B. NOK-Handling, Störungs-Eskalation).
  1. Effekt messen: OEE, Scrap, Rework, Reporting-Aufwand vor/nach Einführung.

  2. Rollout als Template: Erfolgreiches Setup als Blueprint für weitere Linien und Werke nutzen.

So wird der Digital Shopfloor nicht zum Großprojekt, sondern zu einem skalierbaren Betriebssystem für die Fertigung – mit Cloud-MES wie SYMESTIC als technischer Plattform und den Glossar-Themen Manufacturing Visibility, Digital Work Instructions und Manufacturing Process Automation als inhaltlichen Unter-Clustern.