#1 Manufacturing Glossar - SYMESTIC

Digital Workflow - Definition, Vorteile & Compliance

Geschrieben von Symestic | Oct 10, 2025 11:09:10 AM

Einleitung

Ein Digital Workflow bezeichnet die vollständige Digitalisierung und Automatisierung von Arbeits- und Produktionsprozessen. Anstatt Papierformulare, manuelle Übergaben oder Excel-Listen zu verwenden, werden alle Abläufe softwaregestützt, vernetzt und nachvollziehbar ausgeführt.

In der Industrie steht der digitale Workflow für den Schritt von der klassischen Produktion hin zur papierlosen Smart Factory – mit durchgängiger Integration von MES (Manufacturing Execution System), BDE (Betriebsdatenerfassung) und OEE-Analysen (Overall Equipment Effectiveness). Ziel ist es, Informationen dort verfügbar zu machen, wo sie entstehen – in Echtzeit am Shopfloor.

Was ist ein Digital Workflow?

Ein digitaler Workflow beschreibt, wie Prozessschritte, Datenflüsse und Entscheidungen in einer Organisation automatisiert und miteinander verknüpft werden. Jeder Schritt wird digital ausgelöst, überwacht und dokumentiert – von der Auftragserteilung bis zur Qualitätssicherung.

Beispiele für digitale Workflows in der Fertigung:

  • Produktionsfreigabe über das MES statt manuelle Freigabeformulare
  • Digitale Schichtbücher und Alarmmanagement mit automatischen Benachrichtigungen
  • Prozessdaten-Workflows, die Qualitätsabweichungen automatisch melden
  • Wartungs-Workflows, die Servicetechniker bei Störungen automatisch informieren

Durch die Verbindung dieser Workflows entsteht ein durchgängiger Informationsfluss – ohne Medienbrüche oder Wartezeiten.

Bestandteile eines Digital Workflows

Ein effektiver digitaler Workflow basiert auf vier Kernkomponenten:

1. Datenintegration:
MES und BDE-Systeme erfassen automatisch alle relevanten Maschinen-, Prozess- und Betriebsdaten. Über OPC UA oder REST-APIs werden diese an übergeordnete Systeme wie ERP oder Qualitätsmanagement weitergegeben.

2. Prozesslogik:
Definierte Regeln steuern, wann ein Arbeitsschritt startet, wer informiert wird und welche Folgeprozesse ausgelöst werden.

3. Benutzerinteraktion:
Digitale Formulare, Dashboards und mobile Apps ermöglichen direkte Eingaben und Rückmeldungen auf Tablets, Terminals oder Smartphones.

4. Dokumentation und Nachvollziehbarkeit:
Jeder Vorgang wird revisionssicher gespeichert. Damit entsteht vollständige Transparenz für Audits, ISO-Zertifizierungen oder Energieberichte.

Vorteile eines Digital Workflow

Effizienzsteigerung:
Automatisierte Abläufe reduzieren manuelle Tätigkeiten, Wartezeiten und Kommunikationsfehler.

Transparenz:
Alle Prozessschritte sind in Echtzeit sichtbar – von Maschinenstatus bis zu Qualitätsdaten.

Nachhaltigkeit:
Die papierlose Fertigung spart Ressourcen und unterstützt Umweltziele.

Schnellere Entscheidungen:
MES-Workflows liefern aktuelle Produktionsdaten, auf deren Basis Führungskräfte sofort handeln können.

Qualität und Compliance:
Digitale Prüf-Workflows sichern Prozessstabilität und erfüllen Anforderungen aus ISO 9001, ISO 14001 oder ISO 50001.

Zusammenspiel mit MES, BDE und OEE

Ein Digital Workflow entfaltet sein volles Potenzial erst durch Integration in die Produktions-IT:

  • Das MES dient als zentrale Plattform, die Aufträge, Qualitätsprüfungen und Prozessdaten automatisiert steuert.

  • Die BDE liefert präzise Rückmeldungen über Stillstände, Schichtzeiten und Mitarbeiteraktionen.

  • Über die OEE-Kennzahl wird sichtbar, wie effizient der Workflow tatsächlich läuft.

SYMESTIC beispielsweise nutzt digitale Workflows, um Fertigungsaufträge, Qualitätsprüfungen und Alarmmeldungen vollständig automatisiert in Echtzeit zu steuern.

Praxisbeispiel

Ein Zulieferer aus der Automobilbranche digitalisierte mit einem Cloud-MES von Symestic seinen Qualitäts- und Wartungsworkflow. Über digitale Formulare werden Abweichungen sofort an das MES übermittelt, das automatisch eine Ursachenanalyse startet und den zuständigen Techniker benachrichtigt. Das Ergebnis:

  • 40 % schnellere Reaktionszeiten
  • 25 % weniger Stillstände
  • vollständige Rückverfolgbarkeit im Audit

Fazit

Ein Digital Workflow ist der Schlüssel zur durchgängig vernetzten Produktion. Er verbindet Menschen, Maschinen und Daten in Echtzeit und ermöglicht so Effizienz, Transparenz und Qualität auf neuem Niveau.
In Kombination mit MES, BDE und OEE entsteht eine intelligente, papierlose Fertigung – die Grundlage für die Smart Factory der Zukunft.