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IT Operations Management (ITOM) - Definition & Rolle

Geschrieben von Symestic | Oct 10, 2025 11:14:34 AM

Einleitung

IT Operations Management (ITOM) umfasst die Überwachung, Steuerung und Optimierung aller IT-Systeme, die den laufenden Betrieb eines Unternehmens unterstützen. In der Industrie bedeutet das: Zuverlässige, sichere und performante IT-Infrastrukturen, die Produktionssysteme wie MES (Manufacturing Execution System), BDE (Betriebsdatenerfassung) oder IoT-Plattformen reibungslos miteinander verbinden.

Da Fertigung heute auf Echtzeitdaten und automatisierte Prozesse angewiesen ist, ist ITOM zum strategischen Rückgrat der Smart Factory geworden. Ohne stabile IT-Betriebsstrukturen lassen sich weder Transparenz noch Effizienz in der Produktion dauerhaft sichern.

Was ist IT Operations Management?

IT Operations Management beschreibt die Gesamtheit aller Prozesse und Tools, die den technischen Betrieb von IT-Landschaften sicherstellen. Ziel ist es, Systeme und Netzwerke so zu betreiben, dass sie hochverfügbar, skalierbar und sicher sind.

Typische Aufgabenbereiche:

  • Monitoring: Permanente Überwachung von Servern, Netzwerken, Datenbanken und Anwendungen.

  • Incident Management: Schnelle Fehlererkennung, Eskalation und Behebung von Störungen.

  • Change & Configuration Management: Strukturierte Verwaltung von Updates, Releases und Systemänderungen.

  • Performance Management: Sicherstellung, dass Systeme unter Last stabil und effizient arbeiten.

  • Security & Compliance: Schutz sensibler Produktionsdaten und Erfüllung regulatorischer Anforderungen.

In Produktionsbetrieben erweitert sich der ITOM-Begriff um den Bereich Operational Technology (OT) – also die Überwachung und Steuerung vernetzter Maschinen, Steuerungen (SPS) und Industrie-Gateways.

Rolle von ITOM in der Industrie 4.0

Mit zunehmender Digitalisierung verschwimmen die Grenzen zwischen IT und OT. Systeme wie Cloud-MES, Edge Devices, Datenbanken und IoT-Sensoren erzeugen und verarbeiten riesige Datenmengen.
Hier sorgt IT Operations Management für:

  • Stabilität: Sicherer Datenaustausch zwischen Produktion, Cloud und ERP-Systemen.

  • Transparenz: Zentrale Kontrolle über Netzwerkverfügbarkeit, Datenflüsse und Schnittstellen.

  • Schnelle Wiederherstellung: Automatisierte Backups und Recovery-Prozesse.

  • Skalierbarkeit: Flexible Anpassung von IT-Ressourcen an Produktionsvolumen.

Ein funktionierendes ITOM ist damit nicht nur eine IT-Disziplin, sondern ein Wettbewerbsfaktor für industrielle Wertschöpfung.

Zusammenspiel mit MES, BDE und OEE

  • Das MES ist auf stabile Server- und Cloud-Strukturen angewiesen, um Auftragsdaten und Prozessinformationen in Echtzeit zu verarbeiten.

  • Die BDE übermittelt Maschinendaten an zentrale Systeme – ITOM gewährleistet, dass diese Daten zuverlässig und sicher fließen.

  • OEE-Analysen benötigen konsistente, fehlerfreie Datengrundlagen – Ausfälle oder Netzwerkprobleme würden Kennzahlen verfälschen.

IT Operations Management bildet also die unsichtbare Grundlage für den operativen Erfolg der Produktion. Wenn ITOM reibungslos funktioniert, laufen auch MES- und Shopfloor-Prozesse stabil.

Vorteile von IT Operations Management

1. Höhere Verfügbarkeit:
Proaktive Überwachung reduziert Systemausfälle und Stillstände.

2. Bessere Sicherheit:
Durch Security-Monitoring und Patch-Management werden Cyberrisiken früh erkannt.

3. Kostenkontrolle:
Automatisierte Prozesse und klare Zuständigkeiten senken IT-Betriebskosten.

4. Datenqualität:
Stabile IT-Infrastruktur garantiert konsistente MES-, BDE- und OEE-Daten.

5. Effizienzsteigerung:
IT-Teams können sich auf strategische Aufgaben konzentrieren, statt auf Reaktion im Störungsfall.

Praxisbeispiel

Ein Automobilzulieferer migrierte sein MES in die Cloud und führte ein ITOM-System zur zentralen Überwachung ein. Dadurch konnten Netzwerkausfälle um 40 % reduziert und Wartungsaufwände deutlich verringert werden. Gleichzeitig erhöhte sich die Datenverfügbarkeit für OEE-Analysen auf über 99,8 %.

Fazit

IT Operations Management ist die Basis für digitale Fertigung. Es sorgt für Stabilität, Sicherheit und Effizienz in der IT- und OT-Infrastruktur – und damit für den reibungslosen Betrieb von MES, BDE und OEE-Systemen.
Unternehmen, die ITOM als Teil ihrer Produktionsstrategie begreifen, sichern sich nicht nur Systemverfügbarkeit, sondern auch langfristige Wettbewerbsfähigkeit.