OEE (Overall Equipment Effectiveness): Definition, Faktoren & Formeln
OEE einfach erklärt: Definition, Formel, Benchmarks & Praxisbeispiele. Erfahren Sie, wie Sie Ihre Anlagen effizienter machen.
LIFO (Last In, First Out) ist ein Prinzip der Lagerverwaltung und Bestandsbewertung, bei dem die zuletzt eingelagerten Produkte oder Materialien als erstes wieder entnommen und verwendet werden. Diese Methode folgt dem Grundsatz "zuletzt herein – zuerst hinaus" und findet sowohl in der physischen Lagerhaltung als auch in der bilanziellen Bewertung von Beständen Anwendung.
Bei LIFO werden Güter, die als letztes ins Lager aufgenommen wurden, bei der Entnahme priorisiert. Dieses Verfahren kommt besonders zum Einsatz, wenn neuere Waren schneller verarbeitet werden sollen oder in Branchen mit häufigen Preisänderungen.
In der praktischen Lagerverwaltung bedeutet das LIFO-Prinzip, dass neu eintreffende Waren so platziert werden, dass sie vor älteren Beständen entnommen werden können. Diese Methode eignet sich besonders für:
In der bilanziellen Bestandsbewertung dient LIFO als Verbrauchsfolgeverfahren, das festlegt, mit welchen Anschaffungs- oder Herstellungskosten der Materialverbrauch bewertet wird. Dies hat direkte Auswirkungen auf:
Beim periodischen LIFO-Verfahren erfolgt die Bewertung von Beständen erst am Ende einer Abrechnungsperiode. Der Endbestand wird aus den ältesten Zugängen gebildet, während Verbrauch mit den neuesten Preisen bewertet wird.
Vorteile:
Zugang im Januar: 50 Einheiten zu je 12 € = 600 €
Zugang im Februar: 30 Einheiten zu je 15 € = 450 €
Abgang: 120 Einheiten
Bewertung der Abgänge nach periodischem LIFO:
- 30 Einheiten zu 15 € = 450 €
- 50 Einheiten zu 12 € = 600 €
- 40 Einheiten zu 10 € = 400 €
Gesamter Materialaufwand: 1.450 €Das permanente LIFO-Verfahren sieht eine kontinuierliche Erfassung und Bewertung aller Lagerbewegungen vor. Jede Entnahme wird sofort mit den zuletzt eingegangenen Preisen bewertet.
Vorteile:
Nachteile:
Das LIFO-Verfahren bietet Unternehmen verschiedene strategische und operative Vorteile:
Bei steigenden Preisen führt LIFO zu:
| Kriterium | LIFO (Last In, First Out) | FIFO (First In, First Out) |
|---|---|---|
| Grundprinzip | Zuletzt eingelagerte Waren werden zuerst entnommen | Zuerst eingelagerte Waren werden zuerst entnommen |
| Eignung für verderbliche Waren | Ungeeignet | Sehr gut geeignet |
| Bestandsbewertung bei steigenden Preisen | Niedrigere Bestandswerte, höhere Materialkosten | Höhere Bestandswerte, niedrigere Materialkosten |
| Steuerliche Auswirkung bei Inflation | Tendenziell steuerlich vorteilhafter | Tendenziell höhere Steuerlast |
| Realitätsnähe der Lagerabbildung | Bei bestimmten Lagertypen realistisch | Bei vielen Lagerprozessen realistischer |
| Internationale Rechnungslegung (IFRS) | Meist nicht zulässig | Zulässig und verbreitet |
Die LIFO-Methode ist besonders sinnvoll unter folgenden Bedingungen:
In modernen Produktionsumgebungen spielt die Kopplung von LIFO-Verfahren mit Manufacturing Execution Systems (MES) eine zunehmend wichtige Rolle:
Ein modernes Manufacturing Execution System kann LIFO-Prozesse unterstützen durch:
Die Anwendbarkeit von LIFO unterliegt je nach Land unterschiedlichen rechtlichen Rahmenbedingungen:
Unternehmen mit internationaler Ausrichtung müssen diese Unterschiede berücksichtigen und gegebenenfalls verschiedene Bewertungsmethoden für unterschiedliche Berichtsanforderungen anwenden.
Das LIFO-Verfahren bietet Unternehmen besonders in Zeiten steigender Preise und bei nicht-verderblichen Gütern erhebliche Vorteile. Die Entscheidung für LIFO sollte jedoch strategisch erfolgen und sowohl betriebswirtschaftliche als auch steuerliche Aspekte berücksichtigen.
Durch die Integration mit modernen IT-Systemen wie MES kann der Verwaltungsaufwand minimiert und gleichzeitig die Präzision der Bestandsführung maximiert werden. Besonders in Branchen mit volatilen Beschaffungspreisen oder schneller technologischer Entwicklung kann LIFO ein wertvolles Instrument zur Optimierung von Kosten und Lagerprozessen sein.
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