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Die Hidden Factory hinter der OEE: Verborgene Verluste sichtbar machen

Viele Fertigungsunternehmen unterschätzen, wie viel Produktivität sie bereits besitzen – aber nicht nutzen.
Hinter jeder OEE-Zahl verbirgt sich eine „Hidden Factory“:
Das ungenutzte Produktionspotenzial, das ohne zusätzliche Maschinen, Personal oder Investitionen realisierbar wäre. 


Was ist die Hidden Factory?

Der Begriff „Hidden Factory“ wurde ursprünglich von Armand Feigenbaum geprägt. Er beschrieb damit die versteckte Kapazität, die durch ineffiziente Abläufe, unerkannte Verluste oder ungenutzte Zeiten verloren geht.
In der modernen Fertigung bezeichnet die Hidden Factory die Differenz zwischen der theoretisch möglichen und der tatsächlich erreichten Leistung – also den Teil der Fabrik, der unbemerkt unproduktiv bleibt.

Diese versteckten Verluste entstehen in vier Hauptkategorien:

  1. Planungsverluste: Anlagen stehen, obwohl sie laufen könnten (z. B. fehlende Schichtplanung, Materialengpässe).

  2. Verfügbarkeitsverluste: Maschinen sind eingeplant, laufen aber nicht (Störungen, Umrüstungen).

  3. Leistungsverluste: Anlagen laufen, aber langsamer als möglich (Mikrostopps, falsche Parameter).

  4. Qualitätsverluste: Gutteile werden durch Ausschuss oder Nacharbeit reduziert.

OEE deckt drei dieser Verlustarten ab – die Hidden Factory ergänzt sie um den Planungsverlust.


Wie groß ist die Hidden Factory?

Die meisten Betriebe unterschätzen ihr ungenutztes Potenzial.
Ein Werk mit einer OEE von 60 % nutzt nur rund die Hälfte seiner realen Kapazität.
Selbst eine moderate Steigerung um 10 Prozentpunkte kann den Output um 15–20 % erhöhen – ganz ohne neue Maschinen oder Flächen.

Beispiel:
Eine Linie produziert 100 000 Teile pro Woche bei 60 % OEE.
Wird die Effizienz auf 70 % erhöht, steigt die Wochenproduktion auf 116 000 Teile – ohne Investition, allein durch bessere Nutzung.


Warum klassische OEE-Berichte oft nicht reichen

OEE misst Effizienz innerhalb der geplanten Produktionszeit.
Die Hidden Factory betrachtet den gesamten Kalenderzeitraum, inklusive ungenutzter Schichten oder Leerzeiten zwischen Aufträgen.
Dadurch wird sichtbar, wie viel potenzielle Laufzeit tatsächlich verloren geht – und wo.

Ein Cloud-MES integriert beide Ebenen:

  • OEE misst operative Effizienz,

  • TEEP und Kapazitätsanalyse zeigen planungsbedingte Leerlaufzeiten.
    Gemeinsam entsteht ein realistisches Bild über tatsächliche Anlagenproduktivität.


Wie man die Hidden Factory sichtbar macht

Um versteckte Kapazitäten zu identifizieren, sind vier Schritte entscheidend:

  1. Datentransparenz schaffen: Automatische Erfassung von Maschinen- und Stillstandszeiten über MES oder Sensorik.

  2. Verluste kategorisieren: Trennung nach Planungs-, Verfügbarkeits-, Leistungs- und Qualitätsverlusten.

  3. Priorisieren: Fokus auf Engpässe und Linien mit hohem Stillstandsanteil oder niedriger OEE.

  4. Verbessern und sichern: Kontinuierliche Optimierung durch TPM, SMED, Schichtplanung und Predictive OEE.

So wird aus einer Kennzahl eine operative Landkarte der Verbesserungsmöglichkeiten.


Wirtschaftlicher Nutzen der Hidden Factory

Das Ausschöpfen der Hidden Factory bietet messbare Effekte:

  • Höherer Durchsatz bei gleichem Anlagenbestand

  • Geringere Stückkosten durch bessere Fixkostendeckung

  • Weniger Überstunden und Fremdfertigung

  • Bessere Kapazitätsplanung durch ganzheitliche Datentransparenz

Unternehmen, die ihre Hidden Factory gezielt erschließen, steigern ihre Produktivität oft um 20 % oder mehr, bevor überhaupt über zusätzliche Investitionen nachgedacht werden muss.


Fazit

Die Hidden Factory ist kein theoretisches Konzept, sondern ein realer, messbarer Teil jeder Produktion.
Sie zeigt, wo Effizienz verloren geht, obwohl die Ressourcen vorhanden sind – und wie viel zusätzlicher Output ohne Mehrkosten möglich ist.

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