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Make to Stock (MTS) - Definition, Ablauf & Vorteile

Make to Stock (MTS)

Einleitung

Make to Stock (MTS) bezeichnet eine Fertigungsstrategie, bei der Produkte auf Lager produziert werden, bevor konkrete Kundenaufträge vorliegen. Sie basiert auf Prognosen, historischen Verkaufsdaten und geplanten Bedarfen und ist eine der klassischen Strategien im Produktionsmanagement neben Make to Order (MTO) oder Assemble to Order (ATO).

In der Industrie 4.0 hat Make to Stock durch den Einsatz von MES (Manufacturing Execution Systems), BDE (Betriebsdatenerfassung) und OEE (Overall Equipment Effectiveness) eine neue Dynamik erhalten. Moderne Produktionssteuerungssysteme ermöglichen heute eine bedarfsgerechte, datengetriebene und flexible Lagerfertigung, die Bestände minimiert und gleichzeitig Lieferfähigkeit maximiert.

Was ist Make to Stock?

Bei der Make-to-Stock-Strategie produziert ein Unternehmen Produkte auf Basis von Absatzprognosen und legt sie auf Lager, um kurzfristig auf Kundenanfragen reagieren zu können.
Die Fertigung erfolgt also vorausschauend – nicht reaktiv auf Auftragseingänge.

Ziel ist es, hohe Lieferbereitschaft bei möglichst geringen Lagerkosten sicherzustellen.
Typische Einsatzbereiche sind Branchen mit gleichbleibender oder gut prognostizierbarer Nachfrage, etwa:

  • Lebensmittelindustrie
  • Konsumgüterfertigung
  • Elektronik
  • Automobilzulieferung für Standardkomponenten

Ablauf im Make-to-Stock-Prozess

  1. Nachfrageprognose:
    Absatzdaten und Marktanalysen dienen als Grundlage für Produktionsplanung.

  2. Produktionsplanung im MES:
    Das MES erstellt Produktionspläne und priorisiert Aufträge auf Basis von Kapazitäten, Materialverfügbarkeit und Forecast-Daten.

  3. BDE-Datenerfassung:
    Während der Produktion erfasst das BDE-System automatisch Stückzahlen, Laufzeiten und Stillstände – für lückenlose Rückverfolgung.

  4. Qualitäts- und Effizienzbewertung:
    Über die OEE-Kennzahl werden Leistung, Verfügbarkeit und Qualität der Lagerproduktion bewertet.

  5. Lager- und Bestandsmanagement:
    Fertige Produkte werden ins Lager eingebucht; Bestandsdaten fließen automatisch ins ERP-System zurück.

Vorteile von Make to Stock

Schnelle Lieferfähigkeit:
Produkte sind bereits verfügbar, Kundenaufträge können sofort bedient werden.

Planungssicherheit:
Regelmäßige Fertigung ermöglicht stabile Auslastung von Maschinen und Personal.

Skaleneffekte:
Serienproduktion senkt Stückkosten durch effizientere Nutzung von Ressourcen.

Hohe Prozessstabilität:
MES- und OEE-Daten ermöglichen kontinuierliche Optimierung von Produktionslinien.

Kundenzufriedenheit:
Kurze Lieferzeiten stärken Wettbewerbsposition und Markenvertrauen.

Herausforderungen und Lösungen

1. Prognoseungenauigkeit:
Fehlerhafte Forecasts führen zu Überbeständen oder Lieferengpässen.
→ Lösung: Nutzung von KI-gestützten Bedarfsprognosen und Echtzeitdaten aus dem MES.

2. Lagerkosten:
Hohe Bestände binden Kapital und Lagerfläche.
→ Lösung: Einführung von Lean- und Just-in-Time-Prinzipien, unterstützt durch digitale Bestandssteuerung.

3. Fehlende Transparenz:
Ohne durchgängige Datenintegration bleiben Effizienzpotenziale verborgen.
→ Lösung: Verbindung von MES, BDE und OEE zu einem integrierten Produktions- und Performance-Management-System.

Praxisbeispiel

Ein Hersteller von Elektrokleingeräten stellte seine Serienfertigung auf ein MES-basiertes Make-to-Stock-System um. Produktionsaufträge wurden automatisch auf Basis von Verkaufsprognosen generiert und über das MES in Echtzeit überwacht.
Ergebnisse:

  • 25 % geringere Lagerkosten

  • 15 % kürzere Durchlaufzeiten

  • Höhere Lieferfähigkeit trotz schwankender Nachfrage

Fazit

Make to Stock bleibt in vielen Industriezweigen eine wirtschaftlich sinnvolle Strategie – vorausgesetzt, sie wird datenbasiert und flexibel gesteuert.
Mit MES, BDE und OEE lassen sich Lagerfertigungsprozesse optimieren, Bestände intelligent planen und Produktionsressourcen effizient auslasten.
Das Ergebnis: höhere Reaktionsgeschwindigkeit, geringere Kosten und gesteigerte Profitabilität in der digitalen Fertigung.

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