In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, welche Faktoren einen guten OEE-Wert ausmachen. Diese wichtige Kennzahl OEE steht für „Overall Equipment Efficiency“ und bemisst die Gesamtanlageneffektivität. Auf Basis des OEE-Wertes können Sie die Leistungsfähigkeit Ihrer Anlagen überwachen, Defizite identifizieren und Optimierungsmaßnahmen ableiten. In kontinuierlichen Verbesserungsprozessen, zum Beispiel nach Kaizen Philosophie, wird die OEE-Kennzahl gerne genutzt.
Die OEE-Kennzahl wird aus den Faktoren Anlagenverfügbarkeit, Leistungsgrad und Qualitätsrate der produzierten Stückzahl berechnet. Die Formel lautet demnach: OEE = Verfügbarkeit x Leistung x Qualität
Charakteristische OEE-Wertebereiche und ihre Bedeutung
Ohne jegliche negativen Einflüsse auf die OEE-Faktoren Verfügbarkeit, Leistung und Qualität ergäbe sich ein theoretischer OEE-Wert von 100 Prozent. In der Praxis lässt sich dieser jedoch nicht realisieren. Bereits ein OEE-Wert größer als 85 Prozent zeugt von außergewöhnlich hohem Niveau. Die meisten Fertigungsbetriebe weisen einen OEE-Wert zwischen 65 % und 85 % auf und liegen damit im soliden Durchschnittsbereich. Es ist davon auszugehen, dass in Produktionsbetrieben mit einem OEE-Wert kleiner als 65 Prozent die Fertigungsprozesse in erheblichem Maße Defizite aufweisen. Ein derartiger OEE-Wert stellt ein Warnsignal dar.
Für die Interpretation des OEE-Kennzahlenwertes ist folgende Werte-Übersicht hilfreich:
OEE-Wert < 65 %
Ein OEE-Wert von unter 65 % weist darauf hin, dass die Fertigung stark optimiert werden sollte, da eine optimale Ausnutzung der verfügbaren Kapazitäten nicht stattfindet. Eine grundsätzliche Analyse der Stillstands- und Ausfallbedingungen der Produktionsanlagen ist daher zwingend erforderlich. Beispielsweise empfiehlt sich eine Trendanalyse von immer wiederkehrenden Störungen, damit ein Problem frühzeitig erkannt werden kann und sich vorbeugende Maßnahmen treffen lassen.
OEE-Wert 65 % bis 85 %
Der Großteil der Fertigungsbetriebe bewegt sich in einem OEE-Bereich zwischen 65% und 85%. Dieser Wert ist sozusagen Standard und als solide zu betrachten. Dennoch birgt er Verbesserungspotenziale. Dazu empfiehlt sich beispielsweise die Implementierung von Prozessen für die selbständige Optimierung und kontinuierliche Überwachung der Anlage.
OEE-Wert > 85 %
Fertigungsbetriebe mit einem OEE-Wert über 85 % bewegen sich auf höchstem Niveau. Sie bestimmen den Benchmark und können somit als Musterbeispiel für andere, weniger gut bewertete Fertigungsbetriebe dienen. Bereits 85% gilt für traditionelle Maschinen als realistischer Spitzenwert. In der Automobilindustrie finden Maschinen Einsatz, die sogar einen OEE-Wert von 90% erzielen. Eine effektive Maschine läuft im Idealfall immer mit maximaler Geschwindigkeit, ohne dass sie Ausschussware produziert. Eine 100%ige Effektivität ist über einen längeren Zeitraum allerdings nicht zu realisieren, da Anlagen oftmals oder gelegentlich gewartet und umgerüstet werden müssen.
Was bei der Auslegung des OEE-Wertes und den Spitzenwerten zu beachten ist
Bei der Interpretation des OEE-Wertes gilt es, zu differenzieren. Zu berücksichtigen ist, um welchen Anlagentypen bzw. Produktionsmechanismus es sich handelt. Ein OEE-Wert von 90% kann bei einer vollkontinuierlichen Anlage die Untergrenze definieren, während hingegen ein OEE-Wert von 60% bei einem kompliziert durchzuführenden Produktionsverfahren bereits als Obergrenze dienen kann.
Der realistische Spitzenwert für „traditionelle“ Maschinen liegt bei mehr als 85%. Das bedeutet, dass beispielsweise 99% der Produkte innerhalb der Spezifikationen hergestellt werden und die Anlage mit einer Geschwindigkeit von 95% der theoretischen Höchstgeschwindigkeit und 90% der Betriebszeit läuft. Daraus ergibt sich: 99% Qualität x 95% Geschwindigkeit x 90% Laufzeit = 85% Effektivität. Dies ist ein generelles Beispiel, das den höchsten Richtwert im traditionellen Verfahren beschreibt. Der OEE-Wert ist jedoch immer individuell zu sehen, da er branchen- und anlagenabhängig differiert.
Fazit
Die Ermittlung des OEE-Wertes kann ohne Know-how bei der Umsetzung in der Praxis zu einem hohen Aufwand führen. OEE ist die Basis zur objektiven Ermittlung und Messung von Anlagenverlusten, die daraufhin durch entsprechende Ursachenanalysen und Maßnahmen reduziert bzw. abgestellt werden, um zu einem ausgezeichneten OEE mit entsprechenden Kosteneinsparungen zu gelangen.
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